Granatapfel schälen: so einfach geht’s
3. Juni 2024Schon im alten Ägypten und Mesopotamien schätzten die Menschen die köstlichen Kerne des Granatapfelbaums. Vom heutigen Iran aus verbreiteten sich die Früchte dank des florierenden Handels an die Mittelmeerküste und nach Südostasien. Heute wachsen die Bäume in Asien, Amerika, im Nahen Osten und im Mittelmeerraum. In den Obstabteilungen unserer Supermärkte gehören die roten Früchte mit den saftigen, köstlichen Kernen mittlerweile zum handelsüblichen Angebot.
Granatäpfel wachsen an einem Baum, der bis zu fünf Meter hoch wird. Die Form der Früchte erinnert – wie der Name es bereits verrät – an die eines Apfels. Sie erreichen einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Bei den Kernen im Inneren handelt es sich um Samen, die von einer glasigen, roten Hülle umgeben sind. In einem Granatapfel finden sich je nach Größe ungefähr 200 bis 1.000 Kerne. Saftig und prall zerplatzen sie bereits bei leichtem Druck, weshalb Du beim Schälen eines Granatapfels etwas vorsichtig sein musst. Wenn Du eine der beiden im Folgenden beschriebenen Methoden nutzt, gelingt Dir das Entkernen des Granatapfels ohne Sauerei.
Granatapfel öffnen: auf den Reifegrad achten
Ein Granatapfel muss zunächst geöffnet werden, damit Du an die köstlichen Kerne gelangst. Bevor Du diesen ersten Schritt ausführst, solltest Du sicherstellen, dass der Granatapfel reif ist. Erkennbar ist der Reifegrad an der Schale, die anfangs recht weich ist. Sobald sie hart wird, ist der perfekte Moment zum Öffnen des Granatapfels gekommen. Erkennbar ist der reife Zustand auch an ersten kleinen Dellen in der Schale. Zudem kannst Du auch die Blüte in den Blick nehmen, um den Reifegrad zu erkennen. Die Blüte am oberen Ende sollte leicht geöffnet sein.
Sobald der richtige Reifegrad erreicht ist, lässt sich der Granatapfel nicht nur ganz einfach schälen, die Kerne weisen auch die perfekte Balance zwischen Säure und Süße auf. Wenn die Kerne nach dem Schälen noch sehr säuerlich schmecken, war der Granatapfel noch nicht ganz reif. Mit ein bisschen Übung wirst Du bald erkennen, wann die Frucht den richtigen Reifegrad hat.
Granatapfel richtig schälen: färbenden Saft der Kerne im Blick haben
Viele lieben Granatäpfel gerade, weil sie so saftig sind. Doch beim Schälen eines Granatapfels kann der färbende Saft, der aus den einzelnen Kernen dringt, für Spritzer auf der Kleidung oder an den Küchenwänden sorgen. Ist das Malheur einmal passiert, gehen die Flecken nicht so leicht wieder raus: Im alten Orient nutzten die Menschen Granatapfelsaft sogar um Teppiche zu färben. Damit Du nach dem Öffnen des Granatapfels an die köstlichen Kerne kommst, ohne Dich danach neu einkleiden oder die Küche renovieren zu müssen, solltest Du ein paar Tipps beachten. Wichtig ist, die Oberfläche der einzelnen Kerne nicht zu sehr zu beschädigen.
Granatapfel schneiden: die Klopfmethode
Eine traditionelle Methode für das Schälen eines Granatapfels ist das Heraustrennen mit einem Kochlöffel. Dafür schneidest Du den Granatapfel horizontal auf. Nun nimmst Du eine große Schüssel und hältst die Hälften nah über dem Boden der Schüssel. Mit der runden Seite eines Kochlöffels schlägst Du auf die Schale, um die Kerne aus den Kammern zu lösen.
Granatapfel unter Wasser schälen
Ein weiterer Trick, um Granatäpfel zu schälen, ist das Heraustrennen der Kerne im Wasserbad.
- Fülle zunächst eine große Schüssel mit Wasser.
- Nun schneidest Du den Granatapfel in vier Stücke.
- Lege die Viertel in das Wasserbad und löse die Kerne mit den Händen heraus. Der Saft kann durch das Wasser nicht durch die Luft spritzen und Kleidung und Wände bleiben vom färbenden Saft verschont.
- Beim Heraustrennen der Kerne und der Kammern bewegen sich die schweren Kerne nach unten und die leichten Kammerhüllen an die Wasseroberfläche.
- Die weiße Haut kannst Du nun mit einer Schaumkelle von der Wasseroberfläche entfernen.
- Die Kerne erhältst Du, indem Du den Inhalt der Schüssel in ein Sieb gießt.
Granatapfel weiterverarbeiten: als Saft oder in exotischen Gerichten
Nun kennst Du zwei Methoden, um den Granatapfel ohne Sauerei zu entkernen. Hast Du die Kerne herausgelöst, stehen Dir verschiedene Arten der Weiterverarbeitung zur Auswahl. Du kannst die Kerne ins morgendliche Müsli oder zu einem schmackhaften Sommersalat mit Käse-Croutons geben. Einige mögen die harten Samen unter der glasigen Hülle nicht. Dann bietet sich das Entsaften in der Saftpresse oder dem Entsafter an. Es ist auch möglich, die Frucht ohne Entkernen in einen wohlschmeckenden Saft zu verwandeln. Dafür kannst Du einfach den Granatapfel in zwei Hälften schneiden und dann in einer Zitruspresse die süß-saure Flüssigkeit aus den Kammern drücken.
Granatapfelkerne können aber auch herzhaften Gerichten einen besonderen Touch verleihen. Probiere doch zum Beispiel einmal ein köstliches Badridschani aus Georgien. Eine weitere Art der Weiterverarbeitung ist ein köstliches Granatapfeldressing. Zusammen mit Rotweinessig, Honig, Olivenöl und Salz verleihen Granatapfelkerne grünem Salat einen besonderen Pfiff.