Frische Chilis trocknen: So werden die scharfen Schoten haltbar
2. August 2024Ob am Fensterbrett, im Hochbeet oder am Balkon: Chilipflanzen lassen sich an vielen Orten kultivieren. Weil bereits ein oder zwei Pflanzen eine reiche Ernte abwerfen, empfiehlt es sich, reife Chilischoten und frische Pfefferoni zu trocknen. So kannst Du die Schoten mit ihrer charakteristischen Schärfe von mild bis feurig konservieren und bei Bedarf zum Verfeinern von Gerichten – wie einem Spicy-Tuna-Wrap – verwenden. Schließlich kommt es besonders für Liebhaber:innen der internationalen Küche auf die richtige Würze an.
Welche Vorteile bringt das Trocknen von Chilis, Pfefferoni und Co.?
Wenn Du aromatische Chilischoten ernten möchtest, ist das richtige Timing entscheidend. Im Vergleich zu anderen Früchten reifen Chilis nach der Ernte nämlich nicht mehr weiter. Der Höhepunkt der Reife ist der beste Zeitpunkt, um die leuchtend roten, grünen, gelben oder orangefarbenen Schoten zu pflücken.
Um später auf verschiedene Geschmacksnuancen zurückgreifen zu können, kannst Du auch Schoten mit unterschiedlichen Reifegraden konservieren. Häufig weicht die typische Schärfe in späteren Reifestadien einer fruchtigen Würze – perfekt, wenn Du am liebsten wohldosiert würzt. Auf der Suche nach einem schnellen Gericht mit Schärfe? Dann wirf einen Blick in das Rezept für feurige Sweet-Chili-Kokos-Nudeln!
Werfen Deine Chilipflanzen einen Überschuss an Früchten ab, ist das Trocknen der Chilis eine tolle Idee, denn zur Aufbewahrung im Kühlschrank eignen sich die scharfen Schoten nur bedingt. Bei Bedarf kannst Du getrocknete Chilis sogar erneut in Wasser aufquellen lassen und als Zutat für Saucen, Dips und Suppen verwenden. Wie wäre beispielsweise ein veganer Sweet-Chili-Burger im Chicken Style als sättigendes Mittagessen oder leckerer Snack zwischendurch?
Chilis und Pfefferonie trocknen – die Vorbereitung
Egal, welche Chilisorte Du nutzt und welche Trocknungsmethode Du wählst – die Vorbereitung ist immer die gleiche. Bevor Du beginnst, solltest Du die Schoten auf schadhafte Stellen und dunkle Verfärbungen überprüfen.
Nach der Auslese kannst Du mit der eigentlichen Vorbereitung starten:
- Reinige die Chilischoten unter fließendem Wasser und tupfe sie hinterher mit einem fusselfreien Küchenhandtuch gründlich trocken.
- Kleine Chilischoten kannst Du im Ganzen trocknen, große solltest Du der Länge nach aufschneiden, halbieren oder in Stücke schneiden.
- Falls Du nur ein mildes Aroma wünschst, kannst Du die Kerne im Inneren der Chilischoten entfernen. Diese enthalten die höchste Konzentration an Capsaicinoiden, die für die charakteristische Schärfe der Chili verantwortlich sind.
- Die Stängel kannst Du – je nach Belieben – ebenfalls trocknen oder entfernen. Wichtig: Falls Du die Chilis später zum Trocknen aufhängen möchtest, dienen die Stängel zur Befestigung der Schnur!
Um getrocknete Chilis am besten zu lagern, eignen sich luftdicht verschlossene Vorratsgefäße oder dunkle Gläser.
Chilischoten trocknen: Diese Methoden stehen zur Wahl
Ob fruchtig-milde Pfefferoni oder scharfe Habaneros und Jalapeños: Zum Trocknen von Chilischoten eignet sich so gut wie jede Sorte. Dünnwandige Chilis trocknen etwas schneller. Bei dickwandigen Chilis mit fleischiger Konsistenz brauchst Du ein wenig mehr Geduld, bis die Früchte ganz durchgetrocknet sind.
Prinzipiell stehen Dir zum Trocknen von Chilischoten zwei Methoden zur Verfügung:
- Die in typischen Chili-Herkunftsländern wie Ungarn oder Mexiko gängigste Vorgehensweise ist das Trocknen von Chilis an der Luft. Aufgefädelt an einer robusten Schnur, lassen sich die Chilischoten so an vielen Häuserfassaden Südeuropas und Südamerikas bewundern.
- Falls Du den Trocknungsvorgang beschleunigen möchtest, kannst Du auch einen Heißluft-Backofen oder einen Dörrautomat nutzen. Beide Varianten bieten eine Zeitersparnis von mehreren Wochen. Bereits nach 8 bis 10 Stunden kannst Du Dich über perfekt getrocknete Chilis freuen.
Chilis an der Luft trocknen
Aufgereiht an einer Schnur trocknen frische Chilischoten nicht nur auf besonders natürliche und traditionelle Weise – sie wirken auch äußerst dekorativ. Bei der Suche nach dem richtigen Ort zum Trocknen Deiner Chilischoten sollte jedoch weniger die Optik im Fokus stehen. Stattdessen ist ein warmer, trockener und vor Regen und Feuchtigkeit geschützter Standort mit guter Belüftung wichtig. Direkte Sonneneinstrahlung solltest Du – wenn möglich – ebenfalls vermeiden. Falls vorhanden, kannst Du die Chili-Ketten beispielsweise auf einem wettergeschützten Dachboden mit Fenster trocknen.
Und so geht’s:
- Fädele die Chilischoten an einer langen, robusten Schnur auf. Durchsteche dazu die Stängel mit einem geeigneten Werkzeug und ziehe den Bast durch die kleine Öffnung.
- Achte darauf, dass sich die Chilischoten nach Möglichkeit nicht berühren. Lasse daher ausreichend Platz zwischen den einzelnen Schoten.
- Befestige die Schnur an einem trockenen, warmen Ort – an südlichen Orten kannst Du Chilis auch an der Hauswand trocknen.
- Je nach Größe und Volumen benötigen die Chilis etwa 3 bis 6 Wochen zum Trocknen.
Chilis im Backrohr trocknen
Deutlich schneller als an der Luft ist das Trocknen Deiner Chilis oder Pfefferoni im Backofen. Heißluft-Backrohre eignen sich dafür am besten.
So gehst Du dabei vor:
- Verteile Pfefferoni oder Chilis gleichmäßig auf den mit Backpapier ausgelegten Blechen.
- Stelle das Backrohr nicht zu heiß ein. Bei Heißluft sind 40 bis 60 Grad ideal.
- Um die beim Trocknen entweichende Flüssigkeit abzuführen, kannst Du die Ofentür einen Spaltbreit geöffnet lassen.
- Nach etwa sechs Stunden kannst Du die Temperatur auf 70 bis 80 Grad Celsius erhöhen. Nach acht bis zehn Stunden sollten Deine Chilischoten vollständig getrocknet sein. Wichtig: Lasse das Backrohr nicht unbeaufsichtigt. Besonders in der letzten Trocknungsphase solltest Du die Chilischoten im Auge behalten, damit sie nicht verbrennen können.
- Lasse die getrockneten Chilischoten abkühlen, bevor Du sie in Vorratsbehälter füllst oder zu Chilipulver oder Chiliflocken weiter verarbeitest.
Das Trocknen der Chilischoten im Dörrgerät funktioniert fast wie von selbst. Verglichen mit der Trocknung im Backofen kannst Du hierbei noch einmal ein bis zwei Stunden Zeit sparen.