Frisch von der Quelle – zu Besuch auf dem Grünkohlfeld
15. November 2016Wir befinden uns ein paar Autominuten nördlich von Bielefeld. Draußen ist es kalt, auch nass, ist ja schon relativ spät im Jahr. Stefan Stegemeier schaut über sein Grünkohlfeld, der Tau auf den Blättern des Baby-Grünkohls glänzt noch.
„Wann wird der Kohl eigentlich geerntet?“
„Wir ernten in der KW46 und KW47, also schon in zwei Wochen.“
„Nach dem ersten Frost?“
„Ne, auf den Frost muss man heutzutage nicht mehr warten, das war früher so.“
Stefan Stegemeier, seine Frau Marion und ihr Sohn Henrik bauen für uns, also für Eure HelloFresh Kochboxen, sogenannten „Baby-Grünkohl“ an. Neben einigen anderen Gemüsesorten und herkömmlichem Grünkohl, natürlich.
„Der Grünkohl ist schon etwas ganz Besonderes, das kommt bei vielen Deutschen gar nicht richtig an.“
Ich stimme ihm zu. Viele wissen nicht, was man alles mit und aus dem grünen, blättrigen Kohl machen kann. Vor allem in seiner rohen Form. Der gesunde Kohl lässt sich wahnsinnig gut in verschiedenen Salaten verarbeiten, schmeckt lecker im grünen Smoothie und ist auch als Snack für Zwischendurch gut geeignet.
Im Norden Deutschlands ist die Lage grundsätzlich eine andere. Hier wird die Grünkohlzeit herbeigesehnt, wie im restlichen Deutschland sonst nur die Spargelzeit. Die Restaurants bieten ganze Grünkohl-Menüs an, zu Hause gibt es herzhafte Eintöpfe. Grünkohl gehört sogar zu jeder vernünftigen Firmenfeier in der Winterzeit dazu!
Wenn Ihr aus dem Süden kommt, ist das vermutlich Neuland für Euch – aber hier sind die meisten mit Grünkohl groß geworden. Auch Familie Stegemeier. Ihr liebstes Gericht? Ganz klassisch: Grünkohl mit Kassler und Salzkartoffeln. Früher hat die Oma den noch ganz frisch vom Bauern bekommen und eigenhändig zerteilt, zerzupft.
Der normale Grünkohl benötigt relativ viel Handarbeit. Anders, als der Baby-Grünkohl. Stefan Stegemeier erzählt mir von der kleinen Pflanze und seinen Besonderheiten.
Diese Art gibt es in Deutschland übrigens noch gar nicht so lange, vor ungefähr drei Jahren ist der Trend aus Nordamerika bei uns angekommen. Und ist noch ein eher seltenes Gut.
„Der Baby-Grünkohl hat ganz kleine, zarte Blätter. Er macht weniger Arbeit, als sein großer Bruder, und ist außerdem milder im Geschmack.“
Und es stimmt, der Unterschied ist riesig. Während ich mich zum knöchelhohen Baby-Grünkohl runterbücken muss, geht mir der buschige Grünkohl weit über die Knie. Der große, stamm artige Strunk des normalen Grünkohls muss von Hand durchtrennt werden – die Wurzeln des Baby-Grünkohls hingegen sind fein und leicht aus der Erde zu ziehen, wie zum Beispiel bei Radieschen. Und so, wie man den Baby-Grünkohl aus der Erde zieht, kann man ihn auch direkt weiterverarbeiten und genießen!
Familie Stegemeier führt den Betrieb nun in der zweiten Generation – die dritte steht auch schon bereit. Sie sind mit der Landwirtschaft groß geworden.
Den Gemüsebau hat das Ehepaar erst im Laufe der späteren Jahre eingeführt, mit viel Leidenschaft und Freude am Beruf. Der Aufgeschlossenheit und Neugierde der Familie verdanken wir es, dass wir demnächst den leckeren Baby-Grünkohl in unseren Gerichten verwenden können. Und dass er den Weg zu Euch nach Hause findet.
Auch, wer nicht im nördlichen Teil Deutschlands wohnt, entdeckt vielleicht noch seine Leidenschaft für den leckeren (Baby-)Grünkohl!
Vielleicht probiert Ihr ja noch in den nächsten zwei Wochen den Grünkohl der Familie Stegemeier in unseren HelloFresh Gerichten? Vermutlich, wird er gerade schon für Euch gepflückt.
Eure Ebru