Brot selber backen: Tipps für zu Hause

23. September 2016
Von Ebru Essen

    Brot selber backen: Überblick Brote

    Brot selber backen ist nicht schwer – bei uns bekommt Ihr Tipps und Tricks rund ums Brotbacken in den eigenen vier Wänden, eine kleine Einführung zum Thema Mehlsorten und zwei leckere Brot Rezepte für den Einstieg!

    Liebt Ihr auch den Geruch von frisch gebackenem Brot? Ich halte mich gerne überall da auf, wo es gebacken wird. Die Wärme des Ofens, am liebsten ein Holzofen, der schön knistert, die unterschiedlichen Nuancen von süßen und salzigen Backwaren in der Luft und schließlich der leckere Geschmack, den jedes frische Brot mit sich bringt. Ich könnte stundenlang in der Bäckerei stehen und naschen. Neben der klassischen Bäckerei um die Ecke gibt es natürlich auch andere Orte und Brot-Momente, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Zum Beispiel im türkischen Restaurant, wenn ich auf das frische Fladenbrot warte. Oder auf indisches Naan Brot. Und schöne Stunden am Lagerfeuer mit Stockbrot!

    Brot gibt es übrigens in wirklich jeder Kultur – auch deswegen, weil es so einfach herzustellen ist! Natürlich ist es nicht überall so vielfältig und facettenreich wie in Deutschland (Pumpernickel, Dinkel-Vollkorn-Brot, Sonntagsbrötchen, Brot mit Möhre, Brot mit Nüssen, Roggenbrot – das könnte ewig so weitergehen!) aber es ist doch überall auf der Welt vertreten. Manchmal als simple Sättigungsbeilage, manchmal als richtiges Bäcker-Meisterwerk.

    Egal auf welche Weise es zubereitet und gegessen wird, der leckere Geruch von frisch gebackenem Brot gibt einem schnell ein behagliches Gefühl.

    Brot selber backen?

    Wäre es nicht großartig, sich dieses Gefühl in die eigenen vier Wände zu holen? Frisches Brot zu Hause aus dem Ofen zu holen und es nicht abwarten zu können, den noch warmen Brotlaib anzuschneiden?

    Ich sage, ja! Denn das ist gar nicht so kompliziert, wie man es sich als Laie vielleicht vorstellt. Und es braucht nicht einmal eine Brotmaschine oder anderen Schnick-Schnack. Wer sein Brot selber backen will, sollte einfach ein paar grundlegende Regeln beachten und sich kurz mit gängigen Mehlsorten auseinanderzusetzen. Der Rest ist kinderleicht!

    Das solltet Ihr beim Brotbacken beachten

    Brot selber backen: Backutensilien

    Zeit

    Unsere schnelllebige Welt darf dem Brot nicht schaden – denn das braucht Zeit und Geduld! Brotteige müssen abgedeckt an einem warmen Ort aufgehen. Lieber etwas länger, als zu kurz!

    Temperatur

    Das richtige Raumklima ist super wichtig fürs Brot. Verwende also bei der Zubereitung des Brotteiges keine kalten Zutaten; alles sollte schon im Vorfeld Zimmertemperatur haben.

    Kneten

    Ein Brotteig will gut durchgeknetet werden! Dadurch wird er nämlich mit extra viel Sauerstoff versorgt, der ihn schön luftig macht. Der Teig sollte sich am Ende leicht von der Schüssel lösen.
    Tipp: Wer mag, kann hier einen Brotbackautomaten oder den Thermomix zur Hilfe nehmen.

    Ofen

    Die richtige Backtemperatur ist entscheidend, also unbedingt den Ofen ordentlich vorheizen!
    Tipp: Wenn Du den Brotlaib während des Backvorgangs ab und zu mit Wasser besprühst, bekommt Dein Brot eine schöne Kruste.

    Das Brot ist immer dann fertig gebacken, wenn es beim Anklopfen der Unterseite hohl klingt.

    Mehl fürs Brot

    Brot selber backen: Mehlsorten

    Grundsätzlich ist es wichtig, dass Ihr Euch bei der Mehlauswahl an Eurem Brotrezept orientiert! Wir stellen Euch eine kleine Auswahl der gängigen Mehle vor, sowie zwei speziellere Sorten, die für mehr Abwechslung sorgen und besonders verträglich sind.

    Weizen

    Der Klassiker unter den Mehlen zum Brotbacken. Durch einen hohen Anteil an Stärke und Gluten bindet das Weizenmehl den Brotteig besonders gut und sorgt für eine einwandfreie Brotqualität. In der Regel mischt man damit auch die Mehle, die sich nicht so gut zum Backen von Brot eignen.

    Type: Auch hier orientiert Ihr Euch am besten an Eurem Rezept – nur Type 405 ist zum Backen von Brot absolut ungeeignet!

    Dinkel

    Verwandt mit dem Weizen aber durch viele wertvolle Inhaltsstoffe besonders gut verträglich. Dinkelmehl enthält unter anderem Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Zucker und Proteine. Leider hat es nicht ganz so gute Backeigenschaften, wie das Weizenmehl, und muss besonders schonend geknetet werden.

    Roggen

    Roggenmehl hat ein kräftiges Aroma und bringt einen höheren Mineralstoffgehalt mit, als beispielsweise Weizenmehl. Ein Roggenbrot kann gewöhnlich nur durch einen Sauerteig (Teig, der dauerhaft durch Milchsäurebakterien und Hefen in Gärung gehalten wird) hergestellt werden.

    Hafer

    Hafermehl enthält schon in geringen Mengen viele wichtige Nährstoffe und wird oft für Mehrkornbrote genutzt. Da das Mehl einen bitteren Geschmack mitbringt und glutenarm ist, sollte es möglichst nur in kleinen Mengen verwendet und mit anderen Mehlen gemischt werden.

    Kokosnuss

    Dieses ungewöhnliche Mehl aus getrockneten, entölten und gemahlenen Kokosnüssen ist glutenfrei und sehr gesund! Leider können wir unser Brot nicht nur mit diesem speziellen protein- und ballaststoffreichen Mehl backen, aber einige Rezepte lassen sich damit prima aufpeppen! Zum Beispiel eine butter-zarte Brioche oder andere süße Brote.

    So, genug der Mehlkunde, jetzt darf gebacken werden!

    Für den Anfang: das einfach Bauernbrot

    Brot selber backen: Bauernbrot mit Kürbiskernen

    Einfaches Bauernbrot mit Kürbiskernen


    Zutaten

    • 500 g Weizenmehl (Type 550, nach Belieben Dinkelmehl)
    • 1 Päckchen Trockenhefe
    • 300 ml Wasser (lauwarm)
    • 2 1/2 TL Salz
    • 1 TL Zucker
    • 50 g Kürbiskerne

    Zubereitung

    1. Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Teig herstellen. Entweder mit der Küchenmaschine oder mit den Händen. Ihr solltet mindestens 15 Min. kneten! 🙂
    2. Den Teig 30-45 Min. gehen lassen (zugedeckt und an einem warmen Ort). Er sollte sein Volumen in der Zeit verdoppeln.
    3. Backofen mit einem Blech (im unteren Drittel) vorheizen auf 220°C.
    4. Danach nochmal kurz den Teig kneten, formen (Risse sollten oben sein, nicht unten) und mit einem Backpapier auf das heiße Blech geben – das gibt Ofentrieb durch die Hitze von unten.
    5. Bei 220°C ca. 45 Min. backen, bis es hohl klingt.

    Und als süße Ergänzung: die leckere Brioche

    Brot selber backen: Brioche

    Brioche mit Rosinen


    Zutaten

    • 275 ml Milch
    • 1 1/2 Würfel (ca. 63 g) frische Hefe
    • 1 TL + 5 EL Zucker
    • 225 g weiche Butter oder Margarine
    • 1 Prise Salz
    • 750 g Weizenmehl (Type 550)
    • 1 Ei (Größe M)
    • Mark einer Vanilleschote
    • 50 g Rosinen
    • 1 Eigelb (Größe M)
    • Fett
    • Mehl
    • Alufolie

    Zubereitung

    1. Milch lauwarm erwärmen. Hefe zerbröckeln, mit 1 TL Zucker und Milch verrühren. An einem warmen Ort ca. 10 Min. gehen lassen.
    2. Die Butter, das Salz, Mehl, Ei, 5 EL Zucker und Vanillemark in eine Schüssel geben. Hefemischung dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Die Rosinen währenddessen mit dem Teig vermengen. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 45 Min. gehen lassen. Eine Kastenform fetten und mit Mehl ausstäuben.
    3. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und in 4 gleichgroße Stücke teilen. Teigstücke zu glatten Kugeln formen und nebeneinander in die Kastenform legen. Teigkugeln in der Mitte längs der Form mit je einmal einschneiden (am besten mit einer Schere). Zugedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
    4. Eigelb mit 3 EL Wasser verquirlen. Brioche damit bestreichen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft: 175°C) ca. 30 Min. backen. Temperatur reduzieren (Umluft: 150 °C) und weitere ca. 30 Min. backen. Zum Schluss mit Alufolie bedecken.
    5. Brioche herausnehmen, mit einem Geschirrtuch bedeckt auf einem Gitter 20 bis 30 Min. abkühlen lassen. Brioche aus der Form stürzen, umdrehen und zugedeckt weiter auskühlen lassen.

    Brot selber backen: Brioche

    Habt Ihr jetzt auch so einen Appetit auf frisch gebackenes Brot?

    Denkt dran, wenn Ihr ein paar wesentliche Regeln beachtet, könnt Ihr super einfach und unkompliziert Euer Brot selber backen. Und Euch den leckeren Duft und ein behagliche Gefühl nach Hause holen!

    Ich weiß schon, was es bei mir am Wochenende zum Frühstück gibt! 😉

    Guten Appetit und viel Spaß beim Ausprobieren,
    Eure Ebru

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